Erfahrungsbericht Auslandspraktikum Madrid

Möbellogistik international

Als Teil meiner Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement beim Umzugsunternehmen zapf umzüge hatte ich im Frühjahr 2025 die Möglichkeit, ein fünfwöchiges Auslandspraktikum in Madrid zu absolvieren. Organisiert wurde das Ganze durch GoEurope in Zusammenarbeit mit Piktalent. Mein Ziel war es, praktische Erfahrungen im Bereich Marketing zu sammeln – ein Feld, das mich besonders interessiert, weil es kreativ und abwechslungsreich ist. 

In der ersten Woche besuchten wir die Sprachschule The Language Gym, um unsere Spanischkenntnisse aufzubauen. Die Lehrerinnen und Lehrer dort waren sehr freundlich, offen und motivierend. Besonders schön war, dass wir einmal gemeinsam mit ihnen essen waren. Trotzdem fiel es uns allen schwer, die Sprache in so kurzer Zeit wirklich zu lernen, vor allem, wenn man bei null anfängt. Zwar nahmen wir viel aus dem Unterricht mit, aber im Alltag war es oft schwierig, sich auf Spanisch zu verständigen. Viele Spanierinnen und Spanier sprechen kaum Englisch, was die Kommunikation teilweise herausfordernd machte. Doch irgendwie ging es immer, auch mit Händen, Füßen und etwas Geduld.

Diese erste Woche bot auch eine tolle Gelegenheit, Madrid zu erkunden. Gemeinsam mit anderen Teilnehmenden entdeckte ich die spanische Esskultur, bestaunte Street Art in Vierteln wie Lavapiés und besuchte die beeindruckende Galería de las Colecciones Reales. In den Museen musste man übrigens gut aufpassen, ob man fotografieren durfte oder nicht, das war nicht immer klar gekennzeichnet.
In der zweiten Woche begann mein erstes Praktikum. Leider stellte sich schnell heraus, dass weder die Aufgaben noch die Arbeitszeiten zu mir passten. Die Tätigkeiten waren unklar, und das Arbeitsumfeld wenig motivierend. Nach einem offenen Gespräch mit der Organisation durfte ich die Stelle wechseln. Auch wenn mir das anfangs schwerfiel, war es genau die richtige Entscheidung. Manchmal muss man den Mut haben, sich einzugestehen, dass etwas nicht passt und etwas daran ändern. Für mich war das der Beginn eines Neustarts, der sich absolut gelohnt hat.
 

 

 

Ab der dritten Woche wurde ich Teil des Marketing-Teams bei RECO Solution. Ein Tech-Start-up, das eine KI-gestützte digitale Speisekarte für Restaurants entwickelt. Ich war sofort begeistert von der Idee und noch mehr davon, wie herzlich ich im Team aufgenommen wurde.Bei RECO arbeitete ich an spannenden Projekten mit: Ich schrieb Blogbeiträge zu Themen wie Digitalisierung in der Gastronomie, verfasste LinkedIn-Beiträge auf Englisch und unterstützte die Content-Planung. Besonders stolz bin ich auf die Beiträge, die veröffentlicht wurden und auf das positive Feedback, das sie erhalten haben. Ich konnte meine Stärken im strukturierten Arbeiten, Schreiben und in Fremdsprachen einbringen. Die Arbeitssprache bei RECO war komplett Englisch, was für mich eine echte Erleichterung war. Besonders schön war auch, dass zwei meiner Mitbewohnerinnen aus Deutschland ebenfalls bei RECO arbeiteten. Das hat vieles einfacher gemacht.


Auch außerhalb der Arbeit war Madrid eine Stadt voller Energie und Möglichkeiten. Wir waren in vielen tollen Restaurants, auf einer Rooftop-Bar mit Blick über die Stadt, in belebten Touristengegenden, aber auch in ruhigeren Vierteln mit echtem lokalem Flair. Ich habe gelernt, mich im Alltag durchzuschlagen, spontan zu sein, offen auf neue Menschen zuzugehen und auch mal zu improvisieren, wenn Sprache oder Technik nicht mitspielten.

Leider war Piktalent oft schlecht erreichbar, was bei Problemen frustrierend war. Auch die Unterkunft entsprach nicht ganz dem, was uns ursprünglich versprochen worden war. Trotzdem haben wir als Gruppe gut zusammengehalten und das Beste daraus gemacht. Am Ende haben wir uns dort sogar wohlgefühlt, es war vielleicht nicht perfekt, aber trotzdem eine wertvolle Erfahrung.

Dieses Praktikum war nicht nur ein beruflicher Meilenstein, sondern auch eine persönliche Entwicklung. Ich habe gelernt, flexibel zu sein, für mich selbst einzustehen und mich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden. Mein Wunsch, später im Bereich Marketing zu arbeiten, wurde durch diese Erfahrung noch stärker. Ich bin stolz, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Ich nehme aus diesen fünf Wochen viele wertvolle Erkenntnisse mit: Manchmal muss man Dinge hinterfragen und den Mut haben, neue Wege zu gehen. Sprachkenntnisse sind wichtig, aber man muss nicht perfekt sein, um klarzukommen. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit und danke GoEurope, RECO Solution und besonders meinem Ausbildungsbetrieb zapf umzüge für die Chance, mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.